Blech abkanten und biegen: Technik, Tipps & Trends

Veröffentlicht am
September 11, 2025
Abkanten Winkel wird kontrolliert
Inhalt

Blechabkanten und ‑biegen verwandeln flache Bleche in Bauteile mit funktionalen Winkeln, Flanschen und Profilen. Dieser Artikel richtet sich an Entscheider aus der Industrie und erklärt Verfahren wie Luftbiegen, Prägen und Schwenkbiegemaschinen, beschreibt die wichtigsten Einflussfaktoren und Designrichtlinien und erläutert, wie ein professioneller Partner wie GEMTEC durch moderne Fertigung, Beratung und Qualitätsmanagement zum Erfolg beiträgt.

Ob es sich um Gehäuse für Maschinen, robuste Aufzugsportale oder filigrane Design‑Elemente handelt – hinter vielen Metallbauteilen steckt eine präzise Biegung. Das Abkanten und Biegen von Blechen ist eines der wichtigsten Verfahren in der modernen Metallbearbeitung. Aus einer ebenen Platine entsteht ein Winkelprofil, ein C‑Kanal, ein Hutprofil oder ein komplett gekrümmtes Bauteil, das später seine Aufgabe zuverlässig erfüllt. Für Unternehmen, die Produkte mit Metallelementen entwickeln, ist die Auswahl des richtigen Fertigungspartners entscheidend: Nur wer die Materialeigenschaften, Maschinen und Parameter beherrscht, liefert passgenaue Teile, die sich effizient montieren lassen und später in der Anwendung bestehen.

GEMTEC hat sich auf die Metallbearbeitung spezialisiert und bietet neben dem Laserschneiden auch das Abkanten und Biegen von Blechen an. Als Kunde profitieren Sie davon, alle Prozesse aus einer Hand zu beziehen: von der Beratung über die Materialauswahl bis zur Endmontage. In diesem Leitfaden erfahren Sie, welche Biege‑Technologien zur Verfügung stehen, welche Faktoren die Machbarkeit und Kosten beeinflussen und wie Sie Ihre Konstruktion frühzeitig auf eine effiziente Fertigung auslegen.

Warum professionelles Biegen?

Blech selbst zu biegen klingt auf den ersten Blick trivial: Man legt das Material auf eine Kante und drückt, bis der gewünschte Winkel erreicht ist. Doch schon kleine Abweichungen können später große Folgen haben. In industriellen Anwendungen kommt es auf Maßhaltigkeit, Wiederholgenauigkeit und eine saubere Oberfläche an. Professionelle Betriebe gewährleisten dies mit folgenden Vorteilen:

  • Präzision und Wiederholbarkeit: CNC‑gesteuerte Abkantpressen halten Toleranzen im Zehntelmillimeterbereich ein. Das ist bei Baugruppen mit engen Passungen und hohen Qualitätsanforderungen entscheidend.
  • Prozesssicherheit: Moderne Maschinen überwachen Kraft, Weg und Winkel und kompensieren Materialschwankungen automatisch. Dadurch entsteht eine gleichbleibend hohe Qualität, auch bei Serienfertigung.
  • Flexibilität in Material und Geometrie: Unterschiedliche Blechdicken, Legierungen und komplexe Konturen lassen sich ohne mechanischen Werkzeugwechsel programmieren. Geänderte Zeichnungen können direkt in den Prozess überführt werden.
  • Effiziente Fertigung: Automatisierte Biegeabläufe, Servo‑ oder hydraulische Antriebe und schnelle Werkzeugwechsel reduzieren Nebenzeiten. Dadurch sinken die Stückkosten – auch bei kleinen Losgrößen.
  • Fachliche Unterstützung: Ingenieure und erfahrene Programmierer analysieren Ihre Zeichnungen, beraten zu Materialwahl, Biegeradien und Toleranzen und passen Werkzeuge an, um beste Ergebnisse zu erzielen.
  • Qualitäts‑ und Normenkompetenz: Zertifizierte Qualitätsmanagementsysteme (z. B. nach ISO 9001) sichern die Einhaltung nationaler und internationaler Normen. Sie erhalten Bauteile, die mechanischen und sicherheitsrelevanten Anforderungen entsprechen.

Als Auftraggeber sparen Sie sich eigene Investitionen in Maschinen, Software und Personal und können sich auf Ihre Kernkompetenzen konzentrieren, während ein Spezialist wie GEMTEC die komplette Fertigung übernimmt.

Blech rundbiegen

Grundlagen des Blechbiegens

Bevor wir die verschiedenen Maschinentypen und Parameter beleuchten, ist ein Blick auf die physikalischen Grundlagen hilfreich. Beim Kaltumformen wird das Material plastisch verformt, ohne es nennenswert zu erwärmen. Der Bereich, in dem das Blech gebogen wird, erfährt eine Zugspannung an der Außenseite und eine Druckspannung an der Innenseite. Dazwischen liegt eine neutrale Faser, die sich nicht dehnt. Folgende Aspekte sind grundlegend:

Biegeradius und Materialdicke

Der Biegeradius beschreibt den inneren Radius der Biegung. Er hängt von der Materialdicke und der Legierung ab. Ein zu kleiner Radius führt zu Materialrissen oder unkontrolliertem Springback (Rückfederung). Als Faustregel gilt:

  • Bei weichen Metallen wie Aluminium beträgt der minimale Innenradius etwa das Zwei‑ bis Dreifache der Blechdicke.
  • Für Kupfer und Messing reicht oft das 1,5‑fache der Dicke.
  • Stahl lässt sich etwa im Maß der Materialstärke biegen.
  • Rostfreie Edelstähle und hochfeste Stähle erfordern größere Radien (1–2× Stärke), um Rissbildung zu vermeiden.

Der passende Radius hängt auch vom Verhältnis zwischen Material- und Werkzeughärte sowie vom Biegeverfahren ab. Moderne CNC‑Pressen erlauben flexible Anpassungen: durch unterschiedliche Werkzeuggeometrien und kontrollierte Hubwege lässt sich der Radius variieren.

Walzrichtung

Bleche werden durch Walzen hergestellt, wodurch eine bevorzugte Faser- oder Walzrichtung entsteht. Biegekräfte wirken sich je nach Ausrichtung unterschiedlich aus. Biegt man quer zur Walzrichtung, ist der Widerstand geringer und der minimale Radius kleiner. Biegen parallel zur Walzrichtung erfordert größere Radien und führt bei harten Materialien zu einem Risiko von Anrissen. Bei der Konstruktion sollte die Biegerichtung daher in Zeichnungen angegeben werden, um Materialversagen zu vermeiden.

Springback

Nach Entlastung springt das Blech ein Stück zurück; der Winkel öffnet sich leicht. Dieser sogenannte Springback ist abhängig von Materialelastizität, Dicke und Biegeradius. Hochlegierte oder hochfeste Stähle zeigen eine stärkere Rückfederung als weiche Aluminiumlegierungen. Um exakte Winkel zu erreichen, kompensiert man dies durch „Überbiegen“: Der Stempel fährt etwas weiter, als der Endwinkel erfordert, sodass nach dem Springback der Sollwinkel entsteht. CNC‑Pressen mit Winkelmesssystemen überwachen den Prozess in Echtzeit und passen den Hub automatisch an.

Verfahren und Maschinentypen

In der industriellen Praxis kommen verschiedene Biegeprozesse zum Einsatz. Die Wahl hängt von Material, Blechdicke, Kontur, Losgröße und geforderter Genauigkeit ab. Die drei gängigsten Methoden sind Luftbiegen, Bottoming/Prägen und Schwenkbiegemaschinen.

Luftbiegen (Air Bending)

Beim Luftbiegen berührt der Stempel das Blech nur in der Biegezone. Das Blech liegt nicht vollflächig im V‑Werkzeug an. Der Winkel ergibt sich aus der Eindringtiefe des Stempels in das V‑förmige Unterwerkzeug, das wesentlich breiter ist als das Material. Vorteile dieses Verfahrens sind die hohe Flexibilität (unterschiedliche Winkel mit demselben Werkzeug) und der geringe Werkzeugverschleiß. Nachteilig ist der größere Springback im Vergleich zu anderen Verfahren. Moderne Maschinen gleichen dies durch Winkelmesssysteme aus.

Maschinen: Hydraulisch, mechanisch oder servo‑elektrisch

Die meisten Abkantpressen arbeiten hydraulisch. Hydrauliksysteme liefern hohe Presskräfte und bewältigen große Blechdicken. Mechanische Pressen haben eine feste Hubkurve und sind bei kleinen Biegeteilen schnell und präzise, eignen sich aber nicht für variable Winkel. Servo‑elektrische Pressen nutzen Motoren, um den Stempel zu bewegen, und sind energieeffizient, leise und wartungsarm. Sie bieten exakte Wiederholgenauigkeit und eignen sich für dünne bis mittlere Bleche. Für viele Anwender ist die hydraulische CNC‑Presse das Arbeitstier, während servo‑elektrische Anlagen für kleinere Teile und dünnere Materialien ideal sind.

Bottoming/Prägen

Beim Bottoming (auch Prägen oder Coining genannt) wird das Blech vollständig in das V‑Werkzeug gedrückt. Der innere Radius entspricht dem Stempelradius, die Rückfederung ist minimal. Dieses Verfahren eignet sich für enge Toleranzen und dünnere Bleche, erfordert aber höhere Presskräfte. Da Werkzeug und Material auf voller Länge in Kontakt sind, verkürzt sich die Werkzeuglebensdauer. In der Serienfertigung mit gleichbleibenden Winkeln bietet das Prägen höchste Maßhaltigkeit.

Schwenkbiegemaschinen

Schwenkbiegemaschinen fixieren das Blech über eine Klemmleiste. Ein Schwenkbalken bewegt sich um eine Achse und biegt den überstehenden Flansch hoch. Der Biegeradius wird durch den Schwenkfinger vorgegeben. Diese Maschinen sind ideal für lange, schmale Profile, empfindliche Oberflächen oder Werkstücke mit vielen unterschiedlichen Winkeln. Das Werkzeug hinterlässt kaum Druckstellen, da das Blech über den Schwenkfinger gleitet. Für dickere Bleche oder sehr kleine Biegeradien sind sie jedoch weniger geeignet.

Walzbiegen und Rundbiegemaschinen

Um Bleche zu zylindrischen oder konischen Formen zu biegen, kommen Walz- oder Rundbiegemaschinen zum Einsatz. Hierdurch lassen sich Rohrkörper für Tanks, Behälter oder Fahrstuhlkabinen herstellen. Je nach Maschine können mehrere Walzen individuell angesteuert werden, um verschiedene Radien oder Übergänge zu erzeugen.

Presskraft und Maschinenwahl

Die erforderliche Presskraft berechnet sich aus Materialfestigkeit, Dicke, Biegeradius und Werkzeugbreite. Während dünne Aluminiumbleche mit wenigen Tonnen Kraft gebogen werden, benötigen 10 mm starke Stahlbleche leicht mehrere Hundert Tonne verfügt GEMTEC über Maschinen mit unterschiedlichen Kapazitäten, um sowohl filigrane Blechteile als auch schwere Bauteile mit hohen Kräften zu verarbeiten.

Abkantpresse

Werkzeuge, Stempel und Matrizen

Der Schlüssel zu guten Biegergebnissen liegt in der Wahl der richtigen Werkzeuge. Biegewerkzeuge bestehen aus einem Oberstempel und einer Untermatrize (V‑Prisma). Wichtige Parameter:

  • Stempelradius: Je kleiner der Radius, desto enger wird der innere Biegeradius. Für weiche Materialien können kleinere Radien verwendet werden, während harte Legierungen größere Radien erfordern.
  • V‑Weite (Matrizenöffnung): Als Faustregel wählt man die V‑Weite ca. 6–10 × der Materialstärke. Eine große Öffnung reduziert die benötigte Presskraft, erhöht aber den Biegeradius.
  • Werkzeugform: Neben Standard‑V‑Werkzeugen gibt es Spezialwerkzeuge für Offsets (doppelte Kantenversätze), hemmende Profile, Falten oder J‑Kanten. Kombinationswerkzeuge sparen Rüstzeit, wenn mehrere Biegeoperationen nacheinander erfolgen.
  • Werkstoff der Werkzeuge: Hochfester Werkzeugstahl sorgt für lange Standzeiten. Für empfindliche Oberflächen werden oft beschichtete oder mit Kunststoffaufsätzen versehene Werkzeuge verwendet, um Kratzer zu vermeiden.

GEMTEC verfügt über einen umfangreichen Werkzeugpark und entwickelt bei Bedarf auch Spezialwerkzeuge für komplexe Geometrien. In Zusammenarbeit mit Konstrukteuren wird entschieden, welche Werkzeugkombination den besten Kompromiss aus Qualität, Aufwand und Kosten bietet.

Designregeln für wirtschaftliche Biegeteile

Konstruktive Entscheidungen beeinflussen die Fertigungsqualität und den Preis. Wer beim Entwurf bestimmte Regeln beachtet, vermeidet spätere Probleme und reduziert die Kosten. Wichtige Richtlinien:

Flanschlänge und Mindestabstand

Die Flanschlänge – also der Abstand zwischen Biegeachse und Ende des Blechs – sollte mindestens das 1,5‑ bis 2‑fache der Materialdicke betragen, damit das Material ausreichend Kontakt im Werkzeug hat. Sehr kurze Flansche können abreißen oder sich verziehen. Werden mehrere Biegungen nahe beieinander platziert, sollte der Abstand zwischen den Biegeachsen mindestens die Materialstärke betragen, damit sich die Biegungen gegenseitig nicht beeinflussen.

Loch- und Ausschnittabstände

Löcher oder Ausschnitte sollten einen Mindestabstand von der Biegekante haben – idealerweise 2 × Materialdicke plus Biegeradius. Ansonsten können sie während des Biegens ausreißen oder sich verformen. Bei Laserschneiden können Bohrungen sehr präzise positioniert werden; das erleichtert die Platzierung in der Biegezone.

Innen- und Außenradien

Wie bereits erwähnt, ist der Innenradius wichtig für die Materialfestigkeit. Ein zu kleiner Radius verursacht Risse, ein zu großer Radius führt zu mangelnder Formstabilität. Häufig wird der Innenradius als Vielfaches der Dicke angesetzt. Bei mehrlagigen Biegungen, wie Steck- oder Hakenverbindungen, sollten die Radien aufeinander abgestimmt werden, damit die Teile sich passgenau überlappen.

Walzrichtung berücksichtigen

Falls möglich, sollten Sie die Biegerichtung quer zur Walzrichtung wählen. Ist das nicht möglich, erhöhen Sie den Innenradius entsprechend, um Materialrisse zu vermeiden. In der Zeichnung ist eine klare Angabe der Walzrichtung hilfreich – viele Hersteller verwenden Pfeile oder Markierungen.

Biegerichtungsreihenfolge

Bei Bauteilen mit mehreren Biegungen ist die Reihenfolge entscheidend. Man beginnt mit der innenliegenden Biegung und arbeitet sich nach außen vor. So bleibt genügend Platz für Werkzeuge und Fügevorgänge. Bei engen Winkeln oder Kastenformen kann es nötig sein, spezielle Kantreihenfolgen oder Kombinationswerkzeuge einzusetzen.

Toleranzen und Biegezulagen

Während des Biegens verlängert sich die Außenseite und komprimiert sich die Innenseite des Blechs. Dadurch verändert sich die Abwicklungslänge – die Biegezulage. CAD‑Systeme berechnen diese anhand des K‑Faktors, der wiederum vom Material und vom Verhältnis von Biegeradius zu Materialdicke abhängt. GEMTEC unterstützt Sie, passende Biegezulagen zu bestimmen und Toleranzen realistisch anzusetzen. Zu enge Toleranzen können die Kosten erhöhen, ohne dass sie technisch notwendig sind.

Kostenfaktoren beim Abkanten

Die Kalkulation eines Biegeteils ist komplex und beinhaltet viele Variablen. Folgende Kostenblöcke haben den größten Einfluss:

  • Material: Preis pro Kilogramm variiert je nach Legierung (z. B. Baustahl vs. Edelstahl vs. Aluminium) und Dicke. Verschnitt lässt sich durch optimierte Nester minimieren.
  • Maschinenstundensatz: Dieser beinhaltet Investition, Abschreibung, Wartung, Energieverbrauch und Bedienpersonal. Hydraulische Pressen haben einen höheren Energiebedarf als servo‑elektrische, bieten aber höhere Kräfte.
  • Anzahl und Art der Biegungen: Jede Biegung kostet Zeit. Komplexe Teile mit vielen Winkeln oder engen Radien verlangen längere Programmierung, Werkzeugwechsel und sorgfältige Ausrichtung.
  • Losgröße: Rüst- und Programmierzeiten verteilen sich bei größeren Serien auf mehr Teile. Einzelanfertigungen oder Prototypen sind pro Stück teurer.
  • Werkzeugwechsel: Spezialwerkzeuge verursachen Zusatzkosten und benötigen Rüstzeit. Kombinationswerkzeuge können mehrere Biegungen in einem Durchgang ausführen und reduzieren so den Aufwand.
  • Oberflächenanforderungen: Empfindliche Materialien erfordern Schutzfolien oder weiche Werkzeugeinsätze, um Kratzer zu vermeiden. Auch Nachbearbeitungen wie Schleifen, Bürsten oder Entgraten erhöhen den Aufwand.
  • Qualitätskontrolle und Dokumentation: Bei sicherheitsrelevanten Bauteilen sind Prüfungen und Nachweise obligatorisch. Messprotokolle, Erstbemusterungen und Zertifizierungen erhöhen die Kosten, sichern aber langfristig die Qualität.

Professionelle Betriebe kalkulieren transparent und beraten Sie, welche Optionen wirtschaftlich und technisch sinnvoll sind. Durch frühzeitige Kommunikation lassen sich unnötige Kosten vermeiden.

Konstruktion wird mit CAD-Programmen erstellt

Kombination mit anderen Prozessen

Biegen ist selten ein isolierter Schritt. Die meisten Blechteile werden zuvor lasergeschnitten, um Konturen, Bohrungen und Ausschnitte zu erzeugen. Eine präzise geschnittene Platine erleichtert das Biegen, da Schnittkanten sauber sind und das Material spannungsfrei vorliegt. Einige Anwendungen profitieren davon, mehrere Prozesse in einer Fertigungslinie zu vereinen:

  • Lasern und Stanzen: Kombinierte Maschinen stanzen standardisierte Löcher und Gewinde und schneiden komplexe Konturen per Laser. Für große Stückzahlen mit durchgängig wiederkehrenden Mustern sind solche Maschinen effizient.
  • Biegen und Schweißen: Nach dem Biegen werden häufig Baugruppen geschweißt. Modernes MIG/MAG‑, WIG‑ oder Laserschweißen erzeugt starke Verbindungen. Die Vorbereitung der Biegeteile (saubere Fasen, definierte Überlappungen) erleichtert die Schweißnahtqualität.
  • Einpressbefestiger und Montage: Eingepresste Gewindebuchsen, Bolzen oder Hülsen lassen sich nach dem Biegen montieren. Sie ermöglichen die spätere Verschraubung von Bauteilen ohne schweißen zu müssen.
  • Oberflächenveredelung: Pulverbeschichtung, Lackierung, Eloxierung oder Beizen schützen und gestalten die Oberfläche. Für hochwertige Designs werden Farben, Strukturen und Haptiken individuell abgestimmt.

Indem Sie alle Bearbeitungsschritte bei einem einzigen Dienstleister beauftragen, reduzieren Sie Koordinationsaufwand und sichern eine homogene Qualität. GEMTEC übernimmt nicht nur das Biegen, sondern auch das Laserschneiden, Schweißen, die Montage und die Veredelung – alles aus einer Hand.

Anwendungen und Branchen

Biegeteile sind aus unzähligen Produkten des täglichen Lebens nicht wegzudenken. Einige Beispiele zeigen, wie breit das Spektrum ist:

  • Maschinen‑ und Anlagenbau: Gehäuse, Abdeckungen, Halterungen und Rahmenkonstruktionen bestehen meist aus gebogenem Stahl oder Edelstahl. Präzise Kanten sorgen für Passgenauigkeit und Sicherheit.
  • Aufzugs‑ und Liftbau: Kabinen, Portale und Schachtverkleidungen müssen sowohl optisch ansprechend als auch strukturell stabil sein. Besondere Legierungen wie Edelstahl oder beschichtetes Aluminium gewährleisten Langlebigkeit und Hygiene. GEMTEC fertigt Komplettkabinen und Portalverkleidungen und integriert Aussparungen für Tasterfelder und Glasflächen.
  • Elektronik und Elektrotechnik: Gehäuse für Steuerungen, Schalttafeln, 19‑Zoll‑Schränke oder Geräteboxen benötigen präzise Biegungen und Ausschnitte für Lüftung, Anschlüsse und Displays. Gute Wärmeableitung wird durch Kupfer oder Aluminium erreicht.
  • Medizintechnik und Laborgeräte: Hygienische Anforderungen führen zu rostfreien Edelstählen und glatten Oberflächen. Biegeteile werden in Racks, Halterungen, Wagen und Geräten eingesetzt.
  • Erneuerbare Energien: In Photovoltaik‑ und Windkraftanlagen kommen Trägerprofile und Montagewinkel aus Aluminium zum Einsatz. Sie müssen witterungsbeständig, leicht und stabil sein.
  • Architektur und Möbelbau: Geländer, Treppen, Fassadenverkleidungen, Leuchten und Möbeldesigns nutzen gebogenes Blech für ästhetische Effekte. Individuelle Formen und hochwertige Oberflächen sind gefragt.
  • Lüftungs‑ und Klimatechnik: Lüftungskanäle, Hauben und Gehäuse aus verzinktem Stahl oder Aluminium sorgen für effizienten Lufttransport und passen sich räumlichen Gegebenheiten an.
  • Automotive und Transport: Karosserieteile, Halterungen, Unterfahrschutz und Batteriegehäuse bestehen aus gebogenem Blech. Aluminium oder hochfester Stahl kombiniert geringes Gewicht mit hoher Festigkeit.
  • Kunst & Event: Installationen, Bühnenkonstruktionen und Messestände setzen auf kreative Biegeteile, die schnell auf- und abgebaut werden können.

Diese Vielfalt zeigt, dass präzise Biegeprozesse für unterschiedliche Branchen essenziell sind. Ein Partner mit breiter Erfahrung kann branchenspezifische Anforderungen erkennen und bestmöglich umsetzen.

Trends und Zukunft des Biegens

Die Blechbearbeitung entwickelt sich stetig weiter. Für Kunden bedeutet dies höhere Effizienz, bessere Qualität und neue Möglichkeiten. Wichtige Entwicklungen:

  • Servo‑elektrische Technik: Immer mehr Abkantpressen nutzen servo‑elektrische Antriebe. Diese Maschinen sind energiesparend, leise und präzise. Für dünnere Materialien und kleine Losgrößen bieten sie Kostenvorteile gegenüber hydraulischen Pressen.
  • Automatisierte Biegelinien: Robotik hält Einzug in die Presshallen. Greifer laden Bleche automatisch, drehen sie für Folgeoperationen und stapeln die fertigen Teile. Sensorsysteme kontrollieren Position und Winkel in Echtzeit. Dies erhöht die Prozessgeschwindigkeit und reduziert Fehler.
  • Werkzeug‑Schnellwechsel und modulare Werkzeugsysteme: Rüstzeiten werden durch automatische Wechselmagazine verkürzt. Modulare Werkzeugsätze erlauben die Anpassung an neue Geometrien ohne aufwendigen Werkzeugbau.
  • Simulationssoftware und digitale Zwillinge: Konstruktionssoftware simuliert den Biegevorgang, erkennt Kollisionen, berechnet Biegezulagen und optimiert die Reihenfolge. Digitale Zwillinge liefern Daten für predictive maintenance und Prozessoptimierung.
  • Nachhaltigkeit und Energieeffizienz: Umweltfreundliche Schmiermittel, optimierte Energieflüsse und die Nutzung von regenerativen Energien im Produktionsprozess gewinnen an Bedeutung.
  • Hybride Fertigung: Die Kombination von Umform‑ und additiver Fertigung ermöglicht neue Geometrien, z. B. durch das Drucken von Verstärkungen auf gebogenen Blechen.
  • Cobots und Human‑Machine‑Cooperation: Kollaborierende Roboter unterstützen das Bedienpersonal, indem sie monotone Aufgaben übernehmen und gleichzeitig flexibel genug bleiben, um bei kleineren Serien eingesetzt zu werden.

GEMTEC investiert kontinuierlich in moderne Technik, verfolgt Trends und setzt neue Technologien ein, um Kunden effiziente, präzise und umweltfreundliche Lösungen zu bieten.

Vorteile einer Zusammenarbeit mit GEMTEC

Als Spezialist für Metallverarbeitung bietet GEMTEC mehr als nur das Biegen an. Kunden profitieren von einem umfassenden Leistungspaket:

  • Beratung und Konstruktion: Bereits in der Planungsphase unterstützt GEMTEC Sie bei der Auswahl von Materialien, der Festlegung von Biegezulagen und der Optimierung Ihrer Konstruktion. Dies reduziert spätere Änderungen und verkürzt die Time‑to‑Market.
  • Modernster Maschinenpark: Laserschneidanlagen, CNC‑Abkantpressen, Schwenkbiegemaschinen und Rundbiegemaschinen ermöglichen die flexible Bearbeitung von Blechen bis zu großen Formaten.
  • Prototyping und Serienfertigung: Ob Einzelteile, Prototypen oder Klein‑ und Großserien – GEMTEC richtet die Produktion auf Ihre Stückzahlen und Termine aus.
  • Qualitätsmanagement: Mit zertifizierten Prozessen und umfassender Dokumentation sorgt GEMTEC für reproduzierbare Qualität. Messprotokolle, Erstbemusterungen und Materialzertifikate sind Teil des Service.
  • Alles aus einer Hand: Neben dem Biegen übernimmt GEMTEC das Laserschneiden, Schweißen, die Montage von Baugruppen sowie die Oberflächenveredelung und Koordination von Logistik und Verpackung.
  • Flexibilität und Schnelligkeit: Dank eines umfangreichen Werkzeugpools und erfahrener Mitarbeiter werden auch Sonderlösungen kurzfristig umgesetzt. Eine enge Zusammenarbeit mit Kunden verkürzt die Durchlaufzeiten.
  • Verlässliche Lieferkette: Langjährige Partnerschaften mit Materiallieferanten und Oberflächenveredlern sowie eine strategisch günstige Lage sorgen für stabile Prozesse und kurze Transportwege.

Mit einem Partner wie GEMTEC erhalten Sie nicht nur Teile, sondern maßgeschneiderte Lösungen, die Ihr Produkt verbessern und Ihre Prozesse vereinfachen.

abgekantetes Bauteil

Das Biegen und Abkanten von Blechen ist eine Kunst, die präzise Technik, umfassendes Materialwissen und Erfahrung erfordert. Für Industriekunden ist es entscheidend, einen Fertigungspartner zu wählen, der alle Facetten beherrscht – von der ersten Beratung über die Konstruktion bis zur Serienproduktion. Durch die Wahl geeigneter Maschinen und Werkzeuge, die Beachtung wichtiger Designregeln und eine transparente Kommunikation lassen sich hochwertige Biegeteile zu wirtschaftlichen Konditionen herstellen. Moderne Entwicklungen wie servo‑elektrische Pressen, automatisierte Linien und digitale Zwillinge erschließen zudem neue Möglichkeiten und erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit.

GEMTEC bietet Ihnen diese Expertise und begleitet Ihre Projekte ganzheitlich. Von der präzisen Laserzuschnitten über das Abkanten bis hin zur Montage und Veredelung erhalten Sie passgenaue Lösungen, die auf Ihre Anforderungen zugeschnitten sind. So wird aus einer flachen Blechtafel ein funktionales, ästhetisches und langlebiges Bauteil.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Luftbiegen und Prägen?
Beim Luftbiegen liegt das Blech nur an zwei Punkten im V‑Werkzeug an; der Winkel wird über die Hubtiefe gesteuert. Prägen presst das Blech vollständig in die Matrize, wodurch engere Toleranzen erreicht werden. Luftbiegen ist flexibler, Prägen erfordert höhere Kräfte, liefert aber präzise Winkel.

Welche Materialien eignen sich am besten zum Biegen?
Gebräuchlich sind Baustahl, Edelstahl und Aluminium. Weiche Metalle wie Aluminium lassen sich mit kleineren Radien biegen, harte Legierungen erfordern größere Radien. Kupfer und Messing eignen sich für dekorative Elemente, Titan und hochfeste Stähle für Spezialanwendungen.

Wie wirkt sich die Materialstärke auf den Biegevorgang aus?
Mit zunehmender Dicke steigt die erforderliche Presskraft und der minimale Biegeradius. Bei dicken Blechen kommen häufig hydraulische Pressen zum Einsatz. Dünne Bleche lassen sich leichter biegen, sind aber empfindlicher gegenüber Verziehen.

Kann ich meinem Lieferanten eine 3D‑Datei schicken?
Ja. GEMTEC arbeitet mit CAD‑Schnittstellen und nutzt die Daten, um Programme für Laserschneiden und Biegen zu erstellen. Zeichnungen in STEP‑, DXF‑ oder DWG‑Formaten erleichtern die Übernahme. Eine klare Kennzeichnung der Biegerichtungen und Toleranzen ist hilfreich.

Wie schnell können Prototypen gefertigt werden?
Dank schneller Programmierung und vorhandener Werkzeuge fertigt GEMTEC Prototypen in kurzer Zeit – oft innerhalb weniger Tage. Dies ermöglicht Ihnen, Funktionen und Passungen zu prüfen und Ihr Design vor der Serie zu optimieren.

Welche Oberflächen stehen zur Verfügung?
GEMTEC bietet Pulverbeschichtung in vielen RAL‑Farben, Nasslackierungen, Eloxieren (für Aluminium) und Beizen/Passivieren (für Edelstahl). In Zusammenarbeit mit Partnern sind auch galvanische Beschichtungen wie Chrom oder Nickel möglich.

Warum ist die Biegerichtung wichtig?
Die Walzrichtung beeinflusst, wie sich das Material beim Biegen verhält. Biegen quer zur Walzrichtung reduziert die Gefahr von Rissen und ermöglicht kleinere Biegeradien. Bei notwendigen Biegungen entlang der Walzrichtung sollte der Radius größer gewählt werden.

Kann GEMTEC komplette Baugruppen liefern?
Ja. Neben dem Biegen übernimmt GEMTEC die Montage von Schrauben, Einpressbefestigern, Schweißbaugruppen und elektromechanischen Komponenten. So erhalten Sie einbaufertige Baugruppen, die Ihre interne Montage entlasten.

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