Edelstahlschweißen und Laserschweißen: Verfahren & Tipps

Veröffentlicht am
September 11, 2025
Laserschweißen und Edelstahlschweißen
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Wer Edelstahl professionell verarbeiten möchte, sollte die Unterschiede zwischen MIG/MAG‑, WIG‑ und Laserschweißen kennen. Lichtbogenverfahren bieten robuste Nähte für große Materialstärken, während Laserschweißen exzellente Sichtnähte und minimale Verzüge ermöglicht. Dieser Beitrag erklärt Verfahren, Designrichtlinien und Kostenfaktoren und zeigt, wie GEMTEC Sie vom Rohzuschnitt bis zur fertigen Baugruppe begleitet.

Edelstahl ist in vielen Industrien erste Wahl, wenn Korrosionsbeständigkeit, Hygiene und eine ansprechende Oberfläche gefragt sind. Ob Maschinenverkleidungen, Aufzugskabinen, pharmazeutische Behälter oder anspruchsvolle Fassadenelemente – rostfreie Stähle gewährleisten Langlebigkeit und ein hochwertiges Erscheinungsbild. Damit das Material seine Vorteile voll ausspielen kann, müssen die einzelnen Komponenten sicher und präzise gefügt werden. Als Zulieferer stellt sich die Frage: Welches Schweißverfahren eignet sich für Ihr Projekt, und wie lässt sich eine wirtschaftliche Fertigung sicherstellen? Dieser Leitfaden richtet sich an industrielle Kunden, die qualitativ hochwertige Edelstahlbaugruppen bei GEMTEC fertigen lassen möchten. Er vermittelt Grundlagen zu Schweißverfahren und gibt praktische Hinweise zur Gestaltung und Kalkulation.

Edelstahl – Werkstoffeigenschaften und Legierungen

„Edelstahl“ beschreibt eine Gruppe rostfreier Stähle, die aufgrund ihres Chromgehalts von mindestens 10,5 Prozent eine stabile Passivschicht bilden. Diese schützt das Material vor Korrosion. Legierungselemente wie Nickel, Molybdän oder Stickstoff verbessern Eigenschaften wie Säurebeständigkeit, Festigkeit oder Temperaturstabilität. In der Praxis werden drei Gruppen unterschieden:

  • Austenitische Edelstähle (z. B. 1.4301/304, 1.4404/316L) sind nichtmagnetisch, formbar und bieten hohe Korrosionsresistenz. 316L enthält Molybdän und eignet sich für chloridhaltige Umgebungen. Diese Sorten lassen sich gut schweißen und sind im Maschinen‑ und Anlagenbau sowie in der Lebensmittel‑ und Medizintechnik verbreitet.
  • Ferritische Edelstähle (z. B. 1.4016) sind kostengünstiger und magnetisch, besitzen aber eine geringere Zähigkeit. Für dekorative Verkleidungen, Türen oder Rahmen sind sie ausreichend, solange die Wärmeeinbringung beim Schweißen kontrolliert wird.
  • Duplexstähle kombinieren austenitische und ferritische Gefüge. Sie bieten hohe Festigkeit und gute Beständigkeit gegen Spannungsrisskorrosion, was sie für Chemieanlagen und Offshore‑Anwendungen interessant macht. Aufgrund des höheren Legierungsanteils sind sie teurer, aber viele Komponenten lassen sich dünnwandiger ausführen, sodass die Materialeinsparung den Preis ausgleicht.

Welche Legierung für Ihre Anwendung optimal ist, hängt von der Belastung, der Medienbeständigkeit und den Anforderungen an Optik oder Magnetismus ab. GEMTEC unterstützt Sie bei der Auswahl und stellt sicher, dass sich der gewählte Werkstoff problemlos schweißen lässt.

filigranes Schweißen

Übersicht der Schweißverfahren

Je nach Bauteilgeometrie, Materialstärke, optischen Anforderungen und Losgröße kommen verschiedene Fügeverfahren in Frage. Im Fokus stehen drei Methoden: MIG/MAG‑Schweißen, WIG‑Schweißen und Laserschweißen. Daneben existieren Spezialverfahren wie Plasma‑ oder Punktschweißen, die für bestimmte Anwendungen genutzt werden, aber hier nur am Rande erwähnt werden.

MIG/MAG‑Schweißen – produktiv für größere Materialstärken

Beim Metall‑Inertgas‑ (MIG) und Metall‑Aktivgas‑Schweißen (MAG) brennt ein Lichtbogen zwischen einer abschmelzenden Drahtelektrode und dem Werkstück. MIG nutzt reines Argon oder Argon‑Helium, MAG setzt reaktive Anteile wie CO₂ oder O₂ ein, um den Lichtbogen zu stabilisieren. Für nichtrostende Stähle werden spezielle Drähte (zum Beispiel 308L, 316L oder Duplexdrähte) und niedrige CO₂‑Anteile gewählt, um Oxidation und Spritzer zu minimieren.

Vorteile:

  • Die hohe Abschmelzleistung ermöglicht zügiges Fügen von Blechen ab etwa drei Millimetern. Das Verfahren eignet sich besonders für tragende Rahmen, Maschinenbetten und Aufzuggerüste.
  • Durch kontinuierlichen Drahtvorschub lässt sich ein stabiler Prozess automatisieren. Roboteranlagen erhöhen die Reproduzierbarkeit und senken die Stückkosten bei Serienfertigung.
  • Die Nahtüberhöhung kann bei Kehlnähten den Belastungen angepasst werden. Bei unsichtbaren Verbindungen ist die Optik weniger relevant, sodass Abschmelzleistung und Produktivität im Vordergrund stehen.

WIG‑Schweißen – hochpräzise für dünne Bleche und Sichtnähte

Beim Wolfram‑Inertgas‑ (WIG/TIG) Schweißen wird eine nichtabschmelzende Wolframelektrode verwendet. Der Schmelzpool wird mit Argon oder einem Argon‑Helium‑Gemisch geschützt; bei Bedarf wird ein Füllstab in das Schmelzbad geführt. Das Verfahren zeichnet sich durch einen ruhigen Lichtbogen und geringen Wärmeeintrag aus.

Vorteile:

  • Für dünne Bleche (0,5–4 mm), Rohre und Bauteile mit hohen Sichtanforderungen entstehen schlanke, saubere Nähte mit geringer Verfärbung.
  • Der Wärmeeintrag ist exakt dosierbar, wodurch Verzug minimiert wird. Gerade bei formschönen Verkleidungen oder hygienischen Behältern erleichtert das die Nacharbeit.
  • Durch Pulsmodulation, Heißdrahtzufuhr und programmierbare Stromkurven lässt sich der Prozess an unterschiedliche Geometrien anpassen. Dies ist für Prototypen und Kleinserien interessant.

Hinweise für die Praxis: WIG erfordert geschultes Personal oder automatisierte Vorrichtungen. Die Elektrode sollte sorgfältig geschliffen werden, um einen stabilen Lichtbogen zu erzeugen. Für austenitische Edelstähle eignen sich Elektroden mit Thorium‑ oder Lanthanzusatz. Bei dicken Blechen kann ein Heliumanteil im Gas den Einbrand erhöhen. Sichtnähte werden nach dem Schweißen chemisch gebeizt oder elektropoliert, um Anlauffarben zu entfernen.

Laserschweißen – präzise, verzugsarm und sauber

Beim Laserschweißen wird ein gebündelter Laserstrahl mithilfe von Linsen auf den Fügepunkt fokussiert. Die Energie konzentriert sich auf eine sehr kleine Fläche; das Material schmilzt lokal und kühlt schnell ab. Laserschweißen kann sowohl mit als auch ohne Zusatzwerkstoff durchgeführt werden.

Vorteile:

  • Die Nahtbreite ist minimal, der Wärmeeinflussbereich klein. Bauteile bleiben formstabil, Passungen bleiben exakt. Besonders bei dünnen Blechen und anspruchsvollen Sichtflächen überzeugt das optische Ergebnis.
  • Der Prozess ist schnell: Hohe Vorschubgeschwindigkeiten reduzieren Taktzeiten und Energieverbrauch. Dadurch wird Laserschweißen in der Serienfertigung immer attraktiver.
  • Die Strahlführung erfolgt kontaktfrei; kein Werkzeug verschleißt. Der Prozess lässt sich leicht automatisieren, die Programmierung ermöglicht komplizierte Nahtverläufe auch auf komplexen Geometrien.

Grenzen: Ein Laserschweißprozess erfordert sehr genaue Vorbereitung: Spaltmaße müssen unter 0,2 mm liegen, die Fügeflächen müssen metallisch blank sein. Größere Spalte lassen sich mit Draht- oder Pulverzufuhr überbrücken, erhöhen aber die Komplexität. Die Anlagenkosten sind höher als bei konventionellen Verfahren, amortisieren sich aber durch geringeren Nacharbeitsaufwand und höhere Produktionseffizienz.

Laserschweißen

Vor- und Nachbereitung: Was vor dem Schweißen zu beachten ist

Qualitativ hochwertige Schweißnähte beginnen lange vor dem Zünden des Lichtbogens. Eine sorgfältige Vorbereitung des Materials und die Wahl der richtigen Zusatzwerkstoffe sind entscheidend für den Erfolg Ihres Projekts.

Reinigung und Oberflächenbehandlung

Edelstahl reagiert empfindlich auf Verunreinigungen. Öle, Fette, Zunder oder Oxidschichten stören den Schweißprozess und verursachen Poren oder Risse. Daher sollten alle Fügeflächen mit geeigneten Reinigern (Aceton, alkoholbasierte Reiniger) gereinigt und Oxidschichten durch Schleifen oder Beizen entfernt werden. Für WIG‑ und Laserschweißungen empfiehlt sich das Schleifen mit Edelkorund oder das Glasperlstrahlen, um eine glatte Oberfläche zu schaffen.

Zusatzwerkstoffe und Gase

Der Zusatzwerkstoff muss zur Legierung passen, um Korrosion und Rissbildung zu vermeiden. Typische Füllwerkstoffe sind 308L für gängige austenitische Stähle und 316L für Molybdän‑haltige Sorten. Das „L“ kennzeichnet einen niedrigen Kohlenstoffgehalt und schützt vor interkristalliner Korrosion. Duplexstähle benötigen speziell abgestimmte Drähte wie 2209.

Als Schutzgase dienen Argon, Helium oder Mischungen. Bei MIG/MAG‑Schweißen von Edelstahl sollten die CO₂‑ oder O₂‑Anteile niedrig sein, um Oxidation zu vermeiden. Beim WIG‑Verfahren sorgt ein leichter Heliumanteil für tieferen Einbrand. Beim Laserschweißen wird häufig Argon verwendet; bei Aluminium oder Kunststoffen kommen Cross‑Jet‑Düsen zum Einsatz, die einen Gasvorhang erzeugen, um die Optik zu schützen.

Spanntechnik und Wärmeführung

Die Bauteile müssen fixiert werden, damit sie während des Schweißens nicht verrutschen. Vorrichtungen und Spannsysteme werden in der Planung berücksichtigt. Durch das Vorwärmen dicker Materialien oder das Heften von Bauteilen lassen sich Spannungen und Risse minimieren. Schweißfolgen, bei denen sich Verzüge gegenseitig neutralisieren, sind Teil der Prozessplanung. GEMTEC entwickelt für jedes Projekt Spannkonzepte, die die reproduzierbare Fertigung unterstützen.

Konstruktionshinweise für schweißgerechte Bauteile

Schon beim Entwurf können Sie die Schweißbarkeit Ihrer Baugruppe verbessern. Folgende Empfehlungen helfen, Kosten zu reduzieren und die Qualität zu erhöhen:

  • Zugänglichkeit: Planen Sie genügend Freiraum für den Brenner oder Laserkopf ein. Vermeiden Sie Hinterschneidungen und enge Zwischenräume, die den Nahtzugang erschweren. Dies gilt insbesondere bei Kehlnähten und Rahmenstrukturen.
  • Spaltmaße: Halten Sie die Spalte so gering wie möglich. Laserschweißen erfordert Fugen kleiner als 0,2 mm. Bei MIG/MAG können etwas größere Spalte toleriert werden, erhöhen aber den Zusatzwerkstoffverbrauch.
  • Fasen und Kanten: Bei Materialstärken über vier Millimetern verbessert eine V‑ oder X‑Fase den Einbrand und verhindert unvollständige Verschmelzung. Je nach Verfahren und Material genügen Fasenwinkel zwischen 30 ° und 45 °.
  • Nahtarten: Stumpfnähte eignen sich für Laser‑ und WIG‑Schweißungen, wenn die Bauteile exakt vorbereitet sind. Kehlnähte bieten mehr Toleranz und werden häufig bei MIG/MAG eingesetzt. Überlappungen sollten vermieden werden, wenn hygienische Anforderungen bestehen.
  • Verzugskontrolle: Platzieren Sie Schweißnähte symmetrisch und planen Sie die Reihenfolge so, dass Schrumpfspannungen sich ausgleichen. Unterbrechungen (Heftnähte) verhindern, dass Bauteile auseinanderdriften.
  • Prüföffnungen: Bei drucktragenden oder sicherheitsrelevanten Bauteilen sollten Sie Öffnungen oder Inspektionslöcher vorsehen, um zerstörungsfreie Prüfverfahren durchführen zu können.
Schweißen eines Zylinders

Prozesskette bei GEMTEC – alles aus einer Hand

Ein großer Vorteil für industrielle Kunden ist die Bündelung aller Fertigungsschritte bei einem Anbieter. GEMTEC deckt die gesamte Wertschöpfungskette der Metallbearbeitung ab und koordiniert jeden Arbeitsschritt intern. Das spart Zeit, minimiert Schnittstellen und erhöht die Qualität.

Laserschneiden und Zuschnitt

Hochmoderne Faser- und CO₂‑Laseranlagen schneiden Edelstahl, Stahl und Aluminium nach Ihren CAD‑Daten. Die präzisen Konturen und geringen Toleranzen sind die Grundlage für späteres Schweißen. Materialausnutzung wird durch intelligente Verschachtelungssoftware optimiert. Für dickere oder wärmeempfindliche Materialien stehen Plasma‑ und Wasserstrahlschneider zur Verfügung.

Umformen und Kanten

CNC‑gesteuerte Abkantpressen und Rundbiegemaschinen bringen Bleche in die gewünschte Form. Je nach Geometrie kommen Stempel und Matrizen zum Einsatz, um saubere Biegeradien und Kanten zu erzeugen. Unsere Erfahrung in der Blechumformung sorgt für reproduzierbare Ergebnisse – ein wichtiger Faktor für die Passgenauigkeit von Schweißnahten.

Schweißen

Anschließend folgt die eigentliche Fügetechnik: MIG/MAG, WIG oder Laser. Für Serienbauteile werden Schweißprogramme erstellt und Roboter eingesetzt; für Einzelstücke oder Prototypen schweißen erfahrene Fachkräfte manuell. GEMTEC verfügt über ein breites Spektrum an Maschinen: von manuellen Arbeitsplätzen bis hin zu automatisierten Laserzellen. Welche Technologie eingesetzt wird, richtet sich nach Material, Geometrie, Stückzahl und Qualitätsanforderung.

Zerspanung und Gewinde

Viele Baugruppen benötigen nach dem Schweißen zusätzliche Bearbeitungsschritte. Auf CNC‑Fräsmaschinen und Drehzentren werden Passbohrungen, Senkungen und Gewinde eingebracht. So entstehen fertige Bauteile, die ohne weitere Anpassungen montagefähig sind. Der Vorteil: Da alles in einer Fertigung bleibt, entstehen keine Abweichungen durch Transport oder externe Bearbeiter.

Oberflächenfinish und Montage

Je nach Branche und Einsatz werden Oberflächen verschieden behandelt. Bei Edelstahl wird die Naht chemisch gereinigt, passiviert oder elektropoliert. Für Stahl und Aluminium bietet GEMTEC Pulverbeschichtungen oder andere Veredelungen an. Anschließend erfolgt die Montage von Baugruppen, das Einsetzen von Beschlägen, die Funktionsprüfung sowie die Verpackung und Lieferung. Montage vor Ort, zum Beispiel beim Austausch einer Aufzugkabine, gehört ebenfalls zum Leistungsumfang.

Kostenfaktoren und wirtschaftliche Überlegungen

Schweißbaugruppen aus Edelstahl sollen wirtschaftlich hergestellt werden, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen. Die wichtigsten Einflussgrößen auf den Preis sind:

  • Material und Stärke: Hochlegierte Stähle sind teurer, bieten aber bessere Eigenschaften. Dünne Bleche sparen Materialkosten, erfordern jedoch mehr Fingerspitzengefühl beim Schweißen.
  • Geometrie und Nahtlänge: Komplexe Formen mit vielen Ecken, Nischen und langen Nähten erhöhen den Zeitaufwand. Eine Reduktion der Nahtlänge durch konstruktive Anpassungen oder das Legen von Stumpfnähten kann Kosten senken.
  • Rüstzeit und Losgröße: Bei kleinen Stückzahlen ist der Anteil der Rüstkosten höher. Automatisierung und Vorrichtungen lohnen sich ab mittleren Serien. GEMTEC plant Produktionslosgrößen so, dass sich die Wirtschaftlichkeit verbessert.
  • Oberfläche und Nacharbeit: Sichtbare Nähte benötigen Schleifen, Polieren oder Passivieren. Eine frühzeitige Festlegung, welche Flächen sichtbar bleiben, hilft, den Aufwand zu planen.
  • Prüfung und Dokumentation: In regulierten Branchen sind zerstörungsfreie Prüfungen und umfangreiche Dokumentationen vorgeschrieben. Diese Schritte verursachen zusätzliche Kosten, erhöhen aber die Produktsicherheit.

Gemeinsam mit Ihnen analysiert GEMTEC diese Faktoren und erstellt transparente Angebote. Durch optimale Kombination von Zuschnitt, Schweißen und Zerspanung lassen sich die Gesamtkosten oft signifikant reduzieren. Zudem sorgen kurze Lieferketten und regionale Produktion für Planungssicherheit.

feine Schweißnaht

Branchen und Anwendungen – wo Edelstahlschweißen gefragt ist

Die Anwendungsgebiete für rostfreie Stähle sind vielfältig. Nachfolgend ein Überblick über typische Branchen, die von GEMTEC bedient werden, und die Anforderungen, die sie stellen.

Maschinen‑ und Anlagenbau

Rahmenkonstruktionen, Verkleidungen und funktionsintegrierte Gehäuse müssen sowohl stabil als auch ansprechend sein. Schweißnähte sollen belastbar und dicht sein. GEMTEC liefert komplette Maschinengehäuse inklusive Montagebohrungen und Gewinde, sodass sie direkt in Produktionslinien integriert werden können. Mit WIG‑ und Laserschweißen entstehen sauber verschmolzene Nähte für Sichtflächen.

Lebensmittel‑, Pharma‑ und Medizintechnik

Diese Branchen stellen strenge hygienische Anforderungen. Spaltenfreie Übergänge, leicht zu reinigende Oberflächen und geprüfte Werkstoffe sind Pflicht. Laserschweißen und fein abgestimmtes WIG schaffen dichte Nähte mit minimaler Rauigkeit. Nach dem Schweißen werden die Oberflächen passiviert oder elektropoliert, um das hygienische Niveau zu sichern.

Aufzugsbau und Gebäudetechnik

In Aufzügen und Liftanlagen fertigt GEMTEC Kabinen, Innenverkleidungen und Verkleidungsrahmen aus Edelstahl und Aluminium. Sichtbare Schweißnähte müssen nicht nur stabil, sondern auch ästhetisch sein. Zudem sind kurze Fertigungszeiten wichtig, wenn bestehende Anlagen modernisiert werden. Unsere Spezialität sind Komplettlösungen: Wir fertigen, liefern und montieren Kabinen und Portalkladden vor Ort, ohne Antriebe oder Elektrik zu liefern.

Elektronik und Feinmechanik

Für Sensorgehäuse, Vakuumkammern und Halterungen ist Präzision entscheidend. Laserschweißen ermöglicht schmale, dichte Nähte, die hohen Unterdruck aushalten. Kombiniert mit CNC‑Bearbeitung entstehen Baugruppen mit engen Toleranzen für die Halbleiter‑ oder Messtechnik.

Chemie, Energie und Umwelttechnik

Druckbehälter, Leitungen und Rohre in chemischen oder energetischen Anlagen unterliegen strengen Normen. Duplex‑ oder Superduplex‑Stähle bieten die nötige Beständigkeit. Qualifizierte Schweißer und zerstörungsfreie Prüfverfahren sorgen für Sicherheit. In der Wasserstoff‑ oder Biogasindustrie fertigt GEMTEC beispielsweise Speichertanks, Filtergehäuse und Wärmetauscher.

Design, Architektur und Möbelbau

Architekten und Designer schätzen Edelstahl wegen seines ästhetischen Erscheinungsbildes. Geländer, Fassaden, Möbel oder Skulpturen sollen glatt verschmolzen wirken. WIG‑ oder Laserschweißungen kombiniert mit Polieren und Schleifen erfüllen diese Ansprüche. GEMTEC realisiert Einzelstücke und Serien – auch in Kombination mit Glas, Holz oder Stein.

Nachhaltigkeit und Zukunftstrends

Die Schweißtechnik befindet sich im Wandel. Für GEMTEC und seine Kunden sind nachhaltige und innovative Lösungen zukunftsweisend.

Energieeffizienz und Umweltbewusstsein

Neue Laserquellen wie Faser‑ und Diodenlaser benötigen weniger Energie als klassische CO₂‑Laser. Frequenzgeregelte Antriebe in MIG/MAG‑Anlagen senken den Stromverbrauch. Modernisierung vorhandener Anlagen reduziert den ökologischen Fußabdruck. GEMTEC setzt zudem auf Ökostrom und recycelt Verschnittmaterial, um Ressourcen zu schonen.

Digitalisierung und Automatisierung

Schweißprozesse werden zunehmend digital überwacht. Sensoren messen Ströme, Spannungen und Temperaturen. Daten werden analysiert, um Abweichungen sofort zu korrigieren. Digitale Zwillinge simulieren komplexe Baugruppen, bevor das erste Teil gefertigt wird. Roboter und Cobots übernehmen repetitive Aufgaben und entlasten das Personal. Diese Technologien verbessern Qualität und beschleunigen Abläufe.

Hybrid‑ und Sonderverfahren

Die Kombination von Laser und Lichtbogen (Laserhybridschweißen) vereint die Vorteile beider Prozesse: Der Laser sorgt für konzentrierte Energie, der Lichtbogen führt Zusatzwerkstoff zu. So lassen sich größere Spalte überbrücken und höhere Einbrände erzielen. Neue Verfahren wie Reibschweißen oder Mikrowellenschweißen erweitern das Spektrum für spezielle Legierungen und Bauformen.

Materialinnovationen und Forschung

Neben neuen Verfahren stehen auch Werkstoffe im Fokus. Edelstahlhersteller entwickeln stetig Legierungen mit verbesserten Eigenschaften: höhere Festigkeit bei geringerem Gewicht, bessere Beständigkeit gegen Chloride oder Säuren und optimierte Schweißeigenschaften. Nickelfreie Edelstähle reduzieren Allergierisiken und Kosten. In der Forschung werden nanostrukturierte Oberflächen und beschichtete Drähte untersucht, die besseres Fließ- und Schweißverhalten ermöglichen. Mit dem Aufkommen additiver Fertigung rücken hybride Ansätze in den Vordergrund, bei denen gedruckte Strukturen anschließend durch Schweißen veredelt oder mit anderen Komponenten verbunden werden. Solche Entwicklungen eröffnen neue Gestaltungsfreiheiten, senken den Materialeinsatz und reduzieren den Energieverbrauch. GEMTEC verfolgt diese Trends aufmerksam, um seinen Kunden zukunftsfähige Lösungen anzubieten.

Zusammenarbeit mit GEMTEC – Ihr Mehrwert

GENMTEC bietet mehr als Lohnschweißen. Als Partner begleitet das Unternehmen Sie von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt. Die wichtigsten Elemente der Zusammenarbeit sind:

  • Beratung: Frühzeitige technische Beratung hilft, Werkstoffe, Nahtarten und Prüfanforderungen zu definieren. Wir evaluieren Ihre Konstruktion hinsichtlich Fertigbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Normen.
  • Entwicklung und Prototypen: Unsere Konstrukteure erstellen 3D‑Modelle, Simulationen und Vorrichtungen. Prototypen werden gefertigt, um Prozesse zu testen und Freigaben zu erteilen.
  • Serienfertigung: Für mittelgroße bis große Stückzahlen entstehen Vorrichtungen und automatisierte Abläufe. Qualifizierte Schweißer und zertifizierte Prozesse nach ISO 3834 stellen die Qualität sicher.
  • Montage und Service: Wir montieren Baugruppen vor Ort oder im Werk, übernehmen Verpackung, Logistik und Dokumentation. Bei Modernisierungen oder Reparaturen stehen wir mit Know‑how zur Seite. Langfristige Partnerschaften und kontinuierliche Verbesserungen sind unser Ziel.
Gemtec Servicewagen

Edelstahlschweißen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der Materialauswahl, Schweißverfahren, Vorbereitung und Konstruktion harmonieren müssen. MIG/MAG‑Verfahren liefern produktive Verbindungen für größere Materialstärken, WIG‑Schweißen erzeugt präzise und saubere Nähte für dünne Bleche und Sichtflächen, während Laserschweißen höchste Präzision und minimale Verzüge bietet. Eine schweißgerechte Konstruktion mit passenden Spaltmaßen, Fasen und Zugänglichkeiten erleichtert die Fertigung und spart Kosten. Mit einer integrierten Prozesskette – vom Zuschnitt über das Biegen und Schweißen bis zur Montage – sorgt GEMTEC für Qualität aus einer Hand. Moderne Technologien, nachhaltige Produktion und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit machen uns zu einem zuverlässigen Begleiter für anspruchsvolle Projekte.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wann ist Laserschweißen die beste Wahl?
Laserschweißen eignet sich vor allem für dünne Bleche, Bauteile mit hohen optischen Ansprüchen und Anwendungen, bei denen der Wärmeeintrag minimal sein soll. Wenn sehr kleine Spalte vorhanden sind und eine hohe Serienkonstanz erforderlich ist, spielt der Laser seine Stärken aus.

Welche Rolle spielt die Nahtvorbereitung?
Eine saubere, metallisch blanke Fügefläche ist Voraussetzung für porenfreie und dichte Schweißverbindungen. Fasen, Schleifen und Entfetten verringern das Risiko von Fehlstellen und Verzug. Die richtige Nahtform (Stumpf‑ oder Kehlnäht) wird anhand der Bauteilstärke, Belastung und des Verfahrens gewählt.

Wie kann ich Materialkosten einsparen?
Durch Auswahl der passenden Legierung und den Einsatz dünnerer Bleche lassen sich Kosten senken. Duplexstähle bieten hohe Festigkeit, sodass weniger Material benötigt wird. Zudem hilft eine schweißgerechte Konstruktion, die Nahtlängen zu reduzieren und damit Arbeitszeit zu sparen.

Welche Normen und Zertifikate sind wichtig?
Für Edelstahlbaugruppen gelten häufig die ISO 3834 (Qualitätsanforderungen an Schmelzschweißprozesse) und die Druckgeräterichtlinie (PED). Je nach Branche kommen weitere Normen wie AD 2000, DIN EN 1090 oder besondere Hygienestandards hinzu. GEMTEC erfüllt die relevanten Anforderungen und stellt entsprechende Dokumentationen zur Verfügung.

Was unterscheidet GEMTEC von anderen Schweißdienstleistern?
GENMTEC bietet eine durchgängige Prozesskette und kombiniert Laserschneiden, Biegen, Schweißen, Zerspanen, Veredelung und Montage im eigenen Haus. Dadurch entfallen Schnittstellen und die Kontrolle über Qualität und Termintreue bleibt in einer Hand. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und transparente Kommunikation sorgen dafür, dass Ihre Anforderungen umgesetzt werden.

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